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ANTIGONE

von Sophokles, Deutsch von Udo Segerer

Premiere  am 10.10.2012 Kleines Theater Haar

REGIE MICHAEL STACHEDER
AUSSTATTUNG & VIDEO AYLIN KAIP
LICHT SOLVEIG PERNER
FACHBERATUNG PTBS ROBERT SEDLATZEK-MÜLLER
REGIEASSISTENZ SIMONE BIRKNER
 
MIT
FRANZISKA BALL
JOACHIM AßFALG 
JOACHIM BIRZELE
RUBEN HAGSPIEL 
ROBERT LUDEWIG

Wer hat Recht, und wer hat Unrecht? Kreon, der erklärt, es sei nicht Recht, die Leiche eines Verräters, der einen Anschlag auf seine eigenen Leute verübt hat, zu begraben? Oder  Antigone, die genau dies für Recht hält und den Gefallenen, ihren Bruder, gegen das Verbot begräbt? Das Drama des Sophokles endet in der Katastrophe.

Michael Stacheder verlegt in seiner Inszenierung die Handlung aus dem vom Krieg gezeichneten antiken Theben radikal in die Gegenwart: Wir sehen einen traumatisierten ehemaligen Offizier der Deutschen Bundeswehr, der sich durch die Antigone des Sophokles an ähnliche Vorkommnisse während seines Auslandseinsatzes erinnert wird. In seinem Kopf und auf der Bühne mischen sich erlebte Realität und Fiktion des Dramas: Ein Soldat hat in einem Amoklauf einen Anschlag auf seine eigenen Kameraden verübt. In dieser Extremsituation verkündet der neue Kommandeuer des Lagers, man solle alle Gefallenen die letzte Ehre erweisen, dem Attentäter aber nicht. Einer der Kameraden verweigert den Befehl.

Die Frage, die das antike Drama aufwirft, stellt sich erneut - in Bezug auf den konkreten Fall und in Bezug auf die Politik im Großen: Wie weit geht der Mensch, wenn er meint, im Recht zu sein? Und was passiert, wenn er an einen gerät, der das Gegenteil für Recht hält?

Das JUNGE SCHAUSPIEL ENSEMBLE MÜNCHEN bringt die Antigone  des Sophokles in der neuen Übersetzung von Udo Segerer auf die Bühne. Die Dramaturgie wurde vom P-Seminar Griechisch am Ignaz-Günther-Gymnasium in Rosenheim übernommen, unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Dr. h.c. Hildegard Hamm-Brücher.

Pressestimmen:

"Was an der Inszenierung besonders beeindruckt, ist neben dem Bühnenbild die mediale Nutzung wie die Bildzitate aus Mitschnitten über den Taliban-Angriff (...)

(...)ist die Inszenierung in jedem Fall ein intensives, spannendes Theatererlebnis mit albtraumhaften Elementen "Wäscheleine mit blutigen Uniformen), detailgetreu in der Ausstattung, und nicht zuletzt eine Herausforderung für den Kopf."

Süddeutsche Zeitung, Oktober 2012

"Und wie gehen wir mit denen um, die psychisch und/oder auch psychisch krank aus dem Krieg heimkehren? Dafür baut Aylin Kaip ein stimmiges Heerlager mit Sandsäcken, Feldbett und blutigen Uniformstücken auf Wäscheleinen auf die Bühne, das Zimmer des ehemaligen Obersten, für den sich Realität und Fiktion verwischen, wird das Stück für Stück demoliert - wie sein Ich, seine Seele. "

Oberbayerisches Volksblatt, 2014

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