AYLIN KAIP
bühnen- und kostümbild
REGIE EMRE AKAL
AUSSTATTUNG AYLIN KAIP
MUSIK ARDHI ENGL
DRAMATURGIE RIEKE SÜSSKOW
MIT
ERKIN AKAL
MELEK ERENAY
KATHARINA FRIEDL
CAGLAR YIGITOGULLAR
JULIA CARINA WACHSMANN
BURAK UZUNCIMEN
In seinem neuen Projekt zeichnet Emre Akal den Prototyp einer türkischen Familie, die keinen Platz mehr hat im rasenden Wandel ihres Landes.
Ermöglicht durch ein Stipendium der Stadt München hat Emre Akal ein Land durchforstet, das immer mehr in Stille versinkt und Gedanken oder Meinungen unaussprechbar werden. Ein Land, das hart ist wie sein konservativer Führer und weich wie die streichelnde Hand einer Mutter, in dem Tod, folgenlose Aggression, Lüge und Misstrauen nicht nur die Straßen der Städte erobern, sondern auch immer tiefer in die Seelen der Menschen und den Mikrokosmos Familie einbrechen und jedes ausgesprochene Wort das Ende bedeuten könnte für das letzte bisschen Glück.
Emre Akal fragt nach den Menschen, die mit dieser schnellen Entwicklung nicht Schritt halten können, die nun krampfhaft versuchen, in Ritualen und Gewohnheiten die letzte noch freie Zone des vermeintlichen Glücks vor dem immer grauer werdenden „Draußen“ zu beschützen: Das „Zuhause“ als einziger Ort des Durchatmens, des Rückzugs und der Selbstbestimmung, in dem man noch die Kontrolle über Harmonie und Zusammenhalt hat. In einem assoziativen Bilderbogen erlebt der Zuschauer eine in einem seltsamen gesellschaftlichen Spalt steckengebliebene Mischung aus Lethargie, Aufbruchsstimmung, Sehnsucht, Ermüdung und Sprachlosigkeit.
Pressestimmen:
Jeder Versuch der Kommunikation wird von einem lauten Pfeifton unterbunden und der sensationelle Raum, den Ausstatterin Aylin Kaip entwarf, ist kein behagliches Heim, sondern ein brutal kaltes Gefängnis.
Abendzeitung, November 2017